25 Jahre Infostelle Frau+Arbeit

Freitag, 10.11 2023

Thurgauer Zeitung - Manuela Olgiati - 13.11.23

Bild : Manuela Olgiati

Der Weinfelder Stadtpräsident Simon Wolfer, Annina Villiger Wirth, Präsidentin der Thurgauer Frauenzentrale, Regierungsrätin Monika Knill, Stellenleiterin Antonella Bizzini und Irina Wedlich, Leiterin Abteilung Chancengleichheit Appenzell Ausserroden.

GLEICHSTELLUNG«Dieser Brand soll nie erlöschen»: Die Thurgauer Infostelle Frau + Arbeit feiert ihr 25-Jahr-Jubiläum

1998 eröffnete die Frauenzentrale Thurgau eine Beratungsstelle für Frauen im Berufsleben. Am vergangenen Freitag haben rund 100 Mitglieder und Gäste das 25-jährige Bestehen der Infostelle Frau + Arbeit in Weinfelden gefeiert – mit prominenten Gästen.


«Ich unterstütze Menschen und gebe ihnen die Wahl, emanzipiert zu leben.» Das sagte Antonella Bizzini, die Stellenleiterin seit Gründung der Infostelle Frau + Arbeit mit Sitz in Weinfelden, in ihrer Ansprache.

Das 25-Jahr-Jubiläum vom Freitagabend thematisierte das innere Feuer. Rund 100 Frauen und Männer waren an der Feier mit unterhaltsamem Rahmenprogramm mittendrin. Oder wie Bizzini mit einer Fabel des Kolibris betonte: «Dieser Brand soll nie erlöschen.» Dankbarkeit für das Erreichte ist zu vernehmen und Wünsche.

Mehr unanständige Arbeitgeber

Die Frauenzentrale, vertreten durch die Präsidentin Annina Villiger, sorgt als Trägerschaft der Infostelle für gute Rahmenbedingungen. Villiger hielt Rückschau auf Würdeträgerinnen, die Aufbauarbeit leisteten. Die Fachstelle möchte die Zukunft auch visionär gestalten. Der Arbeitsmarkt von heute unterscheide sich stark von dem von 1998. Bizzini sagte: «Flexibilität wird verlangt, Veränderungen sind erwünscht.»

Immer mehr Arbeitgebende verhielten sich nicht anständig. Wurde zu Beginn kaum fristlos gekündigt, weil Arbeitsverträge noch eine gewisse Verbindlichkeit hatten, sei von dieser Verbindlichkeit immer weniger zu spüren. Arbeitgebende behielten öfter den Lohn zurück. Dass jemand am Arbeitsplatz erkrankt, sei keine Seltenheit mehr. Dadurch nehmen Verbindlichkeiten von Arbeitnehmenden ab. Rechte einzufordern, sei langwierig und gespickt mit Hindernissen.

Klar verändert habe sich die Chancengleichheit für Frauen und Männer in Bildungsfragen. Stolpersteine zeigen sich wie bisher für Mutterschaft und beruflichen Werdegang. Im Jahr 2022 hat die Infostelle 718 Frauen beraten und zusätzlich 358 kostenlose Beratungen durchgeführt. Das Angebot sei niederschwellig ausgerichtet.

Edith Graf-Litscher als Vorreiterin in Bern

Regierungsrätin Monika Knill gratulierte in ihrem Grusswort zum Jubiläum und betonte, «Agilität zu bewahren». Irina Wedlich, Leiterin Abteilung Chancengleichheit Appenzell Ausserrhoden, sprach von Superheldinnen und Superkräften. Der Weinfelder Stadtpräsident Simon Wolfer sagte: «Als Rechtsanwalt hatte ich mit der Fachstelle zu tun.» Er habe das innere Feuer gespürt, und es sei wichtig, Lebens- und Konfliktsituationen anzugehen. Wolfer sagte noch: «Es braucht Ihr Engagement, Durchsetzungskraft und Geduld.»

Die abtretende Nationalrätin Edith Graf-Litscher hatte dafür ein Beispiel: «Vor 25 Jahren fuhr ich als SP-Präsidentin mit weiteren Parteipräsidentinnen aus dem Thurgau an eine Sitzung nach Bern zum damaligen Nationalratspräsidenten Aschi Leuenberger.» So viel Frauenpower aus dem Thurgau war damals ein Novum, heute eine Selbstverständlichkeit.

Unter den Gästen genossen Frauen und Männer jeden Alters die Feier. Die 28-jährige Gemeinderätin Rebecca Fässler aus Tägerwilen sagte: «Durch die Politik interessiere ich mich mehr für Gleichstellungsfragen.» Unternehmerin Ursula Baumann aus Bürglen hat sich seit Beginn gemeinsam mit «starken» Frauen für die Fachstelle und die Frauen eingesetzt. Auch Gudrun Bolis, Sponsorin vom «Club 500», unterstützt die Philosophie.

Das Rahmenprogramm kam bei den Gästen an: Es beinhaltete Austausch, Apéro, Musik der Distelfinken und das Puppenspiel von Rahel Wohlgensinger mit «Herr Fässler feiert Weihnachten».


 

Wir gratulieren unseren Thurgauer Politikerinnen für die erfolgreiche Wahl nach Bern!

Brigitte Häberli, Ständerätin

Diana Gutjahr, Nationalrätin

Nina Schläfli, Nationalrätin

Kris Vietze, Nationalrätin

2 Stunden Lauf - Frauenfeld

Samstag, 16.09.23

 
 

Politbühne

Rathaus - Mittwoch, 06.09.23

21 Frauen gaben sich im Frauenfelder Rathaus ein «Stelldichein»

Am 6. September fand die Politbühne der Frauenzentrale Thurgau statt. Dabei durften die Parteien selber definieren, welchen drei Frauen aus ihren Reihen sie die Chance geben wollten, sich vor einem rund 100-köpfigem Publikum zu präsentieren.

Der Abend hatte zum Ziel, Frauen aus allen Parteien zu präsentieren und das Publikum zu überzeugen von ihren Absichten und Fähigkeiten als mögliche zukünftige National- (und auch Stände-)rätinnen.

Einige Parteien gaben auch ihren Mitgliedern aus den Jungparteien die Möglichkeit, sich in kurzen Stellungnahmen zu präsentieren und die von der Moderation gestellten Fragen vor dem Publikum zu beantworten. Andere Parteien wiederum schickten erfahrene Politgrössen mit bekannten Namen ins Rennen. Ein zahlreiches Publikum konnte einen Eindruck gewinnen, welche thematischen Schwerpunkte die einzelnen Frauen in ihren Politkarrieren setzen wollen. Dabei gaben nicht wenige zum Ausdruck, wie wichtig die Verbindung und Kooperation unter den Frauen ist, um wichtige Anliegen zu erreichen.

Sowohl die St.Galler Nationalrätin Franziska Ryser wie auch die Präsidentin des Ständerates, Brigitte Häberli, hielten ein kurzes und prägnantes Inputreferat zum Start von Akt I und Akt II der Politbühne; die beiden gestandenen Politikerinnen gaben Tipps und sprachen in unterhaltsamer und eingängiger Manier von ihren Erfahrungen in Bern. Beide hatten Beispiele zur Hand und die Lacher auf ihrer Seite.  

Das OK der Frauenzentrale Thurgau blickt zurück auf einen informativen und schönen Abend. Eine Besucherin drückte es so aus: «Ich bin froh, dass ich gekommen bin. Die vielen Namen haben für mich ein Gesicht bekommen. Ich weiss nun, welche Absichten und Ziele die einzelnen Frauen haben und freue mich über das grosse politische Engagement.»

Die Frauenzentrale Thurgau bedankt sich bei allen, die zum Gelingen des Abends beigetragen haben. Allen voran den Frauen auf der Bühne!

 

Der Frauenfelder Stadtrat wird mehrheitlich weiblich!

Der Wahlsonntag vom 12. März 2023 mit folgender Wende:

 Gewählt sind:

Barbara Dätwyler Weber, SP (bisher)

Regine Siegenthaler, Die Mitte (neu)

Andrea Hofmann Kolb, CH (neu) 

Barbara Dätwyler Weber gewinnt die meisten Stimmen, während Regine Siegenthaler und Andrea Hofmann Kolb als zwei neue Gesichter den Sprung in die Stadtregierung locker schaffen.

Die Frauenzentrale gratuliert den gewählten Frauen und freut sich auf viel Frauenpower in Frauenfeld.

 

Tag der Frau - Gespräch mit Bea Petri / Musik mit amHERDern 5

Theaterhaus weinfelden - Mittwoch, 08.03.23

Im wunderbaren Theaterhaus Thurgau in Weinfelden gab es am Abend des 8. März viel zu sehen, zu hören – und darüber zu sinnieren.

Die umtriebige Selfmade-Woman Bea Petri entführte das Publikum in die Welt rund um ihr Projekt in Afrika namens NASMODE. Dreimal jährlich reist Petri nach Burkina Faso, um die mittlerweile neu erbaute und eindrücklich grosse Schule zu besuchen. In Ihrem Projekt www.nasmode.com werden junge Frauen in Berufen wie Schneiderin, Coiffeuse und Kosmetikerin ausgebildet. Weil Schulgeld bezahlt werden muss, können sich oft nur junge Frauen aus wohlhabenden Familien so eine Ausbildung überhaupt leisten. Dieser Umstand bewogen Pea Petri und ihre afrikanische Companionne Safi Ouattara Diallo dazu, auch jungen Frauen aus ärmsten Verhältnissen eine Ausbildung zu ermöglichen, was als sicherer Weg heraus aus der Armut gilt. Weshalb das Team auch immer dankbar für jede Spende ist.

Bea Petri hat uns berührt – wir danken ihr für ihr enormes Engagement.

Im zweiten Teil des Abends durften wir in die Welt der Frauen-Combo AmHERDern5 versinken. Die fünf Frauen aus Herdern haben uns mitgenommen in verschiedene Musik-Provenienzen und uns schwelgen lassen zu wunderbaren Klängen und Songs, die unter die Haut gehen. Ein Dank geht auch an die engagierte Frauenpowerband, hier sind echte Könnerinnen am Werk. Die geteilte Leidenschaft für die Musik ist durch und durch spürbar. Siehe unter www.amherdern5.ch

 

Filmanlass im Roxy in Romanshorn

donnerstag, 26.01.23

Woman, Film im Roxy, am 26. Januar 2023

Das neue Aktivitätenjahr der Frauenzentrale Thurgau hat wiederum im Kino Roxy in Romanshorn seinen Auftakt genommen.

Bereits zum 5. Mal fand der Mitgliederanlass in diesen beeindruckenden Räumlichkeiten des aus den 60er Jahren stammenden Kinosaals statt, der architektonisch immer wieder neu überwältigt.

Nach einem feinen Apéro aus der Küche der Kantonsschule Romanshorn rund um François Ehl mit vielen Vernetzungsmöglichkeiten und Einleitungsworten von Andrea Röst und Annina Villiger nahm der beeindruckende Film seinen Lauf.

Viele Mitglieder, aber auch eine ganze Reihe Kollektivmitglieder sind dem Ruf ins Kino gefolgt.

«Woman» schlägt alle Beschreibungen. Die vielen umwerfend schönen, aber auch sehr bewegenden und zum Teil schockierenden Bilder gehen unter die Haut.

Der im Jahr 2019 produzierte Film ist das Werk der in Frankreich lebenden Ukrainerin Anastasia Mikova und des französischen Fotographen und Regisseuren Yann Arthus-Bertrand, welcher bereits mit etlichen anderen Werken auf sich aufmerksam machte.

Der Film wird auch beschrieben als «globales, würdiges Porträt des weiblichen Geschlechts» (spielfilm.de). 2000 Frauen aus 50 Ländern werden auf sehr eindrückliche Art und Weise porträtiert. Dies geschieht auf eine so feinfühlige Art und Weise, dass die Frauen bereit sind, Einblicke zu gewähren in ihre innerste Persönlichkeit. Sie sprechen dabei frei über Themen wie Mutterschaft, Liebe, Sexualität, aber auch über Unterdrückung, Ausbeutung und Gewalt.

Das Publikum war tief beeindruckt über diese vielfältigen und berührenden Darstellungen, was Frauen auf der Welt alles sind und wie sie fühlen. Beeindruckt war das Publikum auch vom hohen Grad an Ästhetik und Respekt gegenüber den porträtierten Frauen.

-> Woman